Das Werk „Etüde II“ gehört zu einer Serie von sechs kleinen Bronzen aus dem Jahr 1964, die mit ihren aufgebrochenen Oberflächen und den in den Raum greifenden Auswüchsen an versteinerte Flügelformen erinnern.
Wie in der Musik Etüden harmonisch strukturierte Übungen sind, die dem Musizierenden durch spezielle Schwierigkeiten helfen sollen, seine Technik zu verbessern, kann Heiligers Serie analog hierzu ebenfalls als Studie gelesen werden, in der er verschiedene Formationen austestet. Die „Etüde II“ liegt an drei Punkten auf dem Boden auf. Aus einem diagonal nach oben strebendem schmalen Schaft ragt die Plastik in Form von abstrakten Flügeln in den Raum.